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question:请将“Auf der Basis dieses Einwandes hat sich dann die neue »Wachstumsindustrie«: nco-institutionalistische Staatsforschung den deutschen Klassikern Max Weber und Otto Hintze zugewandt und deren Analysen als Begründung dafür in Anschlag genommen, Staaten als institutionalisiertes »ensemble or >structural field of action« with a unique centrality« (Jessop 1990, 278) zu konzeptualisieren2 und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten der Problembearbeitung dafür in Anspruch zu nehmen, einen theoretischen Bezugsrahmen für die spezifische Struktur und Funktionsweise moderner Staaten und ihrer unterschiedlichen politisch-institutionellen Konfigurationen zu entwickeln. Der Staat reagiere, so greift Windhoff-Heritier diese Debatte in Deutschland auf, in seinem Verhalten nicht sofort auf Veränderungen in seiner Umwelt, vielmehr entfalte er Eigengewicht und einen institutionellen Eigensinn, an dem gesellschaftliche Forderungen abgleiten könnten. Die institutionellen Eigentümlichkeiten bestimmten also mit, welche Aufgaben vom Staat behandelt würden und wie das geschehe. Auch gelte es, politisch-institutionelle Eigenheiten bei der Entwicklung von Staatsaufgaben in Rechnung zu stellen. Dabei sei auch wichtig, institutionelle Bedingungen in ihrer Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Einflussfaktoren, individuellen und kollektiven rationalen Kalkülen zu verstehen. Gesellschaftliche Interessen wirkten also bei der Gestaltung von staatlichen Aktivitäten mit, würden ihrerseits in ihrer Aggregation und Artikulation durch vorhandene institutionelle Formen, Regeln und vorhandene Policy-Bestände eingedämmt und gesteuert. Sie schöpften also Handlungsspielräume mehr oder weniger aus, die die institutionellen Arrangements ihnen einräumten, überschritten diese zuweilen und trügen zur Transformierung institutioneller Schranken bei. Mit anderen Worten: »Policies als neue staatliche Handlungsfelder gehen nicht einfach aus dem Ziehen, Zerren und Schieben gesellschaftlicher Kräfte und Gegenkräfte hervor, vielmehr spielen sich die politischen Auseinandersetzungen um neue Politikinhalte in einem institutionellen Gefüge ab, das diesen Entscheidungsprozessen und deren Ergebnissen seinen Stempel aufdrückt« (ebd., 77). 2. Die materialistische Theorie ist weder gesellschafts- noch staatszentriert Was an diesem neo-institutionalistischen Angriff auf die materialistische Staatstheorie überrascht, ist der Tatbestand, dass Skocpol und ihre US-amerikanischen und deutschen Kampfgefährten hier eigentlich auf einem Diskussionsterrain fündig werden, welches in der kapitalismuskritischen Staatstheorie der 70er Jahre von Nicos Poulantzas einerseits und Claus Offe andererseits geschaffen worden ist. Poulantzas hat mit seinem Vorschlag, den Staat als materielle Verdichtung eines gesellschaftlichen Kräfteverhältnisses zu konzeptualisieren, die materialistische Staatstheorie bis heute entscheidend befruchtet. Claus O ffe hat sich mit seiner systemtheoretisch gewendeten kritischen Staatsforschung und dem Vorschlag, den Staat als »im Interesse an sich selbst« Handelnden zu konzeptualisieren, ebenfalls bleibende Verdienste für die aktuelle staatstheoretische Diskussion erworben. Zwar können aus der Sicht der materialistischen Theorie gewichtige Differenzen zwischen Offe und Poulantzas nicht unterschlagen werden. Doch müssen sich beide nicht den Schuh anziehen, gesellschaftszentriert zu sein und die eigenständige institutionelle Logik des kapitalistischen Staates zu vernachlässigen (vgl. Esser/Fach/Väth 1983, 10-21; Esser 1985, 216-235). chen und kann darum immer nur relativ autonom agieren. Die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse strukturieren also den staatlichen Handlungsraum, sie integrieren ihn in das globale System der kapitalistischen Abhängigkeits- und Konkurrenzbeziehungen. Andererseits: Könnte der Staat nicht relativ autonom in Wirtschaft und Gesellschaft intervenieren, dann wäre er nichts anderes als der politische Ort des Zusammenpralls gegensätzlicher Interessen. Gesellschaftliche Konfliktpotentiale würden nicht domestiziert, sondern mit Hi lfe der staatlichen Machtmittel weiter verschärft. Der Staat wird deshalb als Arena mit eigenen Gesetzmäßigkeiten gefasst, bestimmt durch das differenzierte und schwerfallige System staatlicher Ordnungen, Verfahren, Vorschriften, Kompetenzen, Kontrollen, Hierarchien, Traditionen. Dieses institutionelle Gefüge schafft Distanz zur Gesellschaft. Es etablieren sich »innere« Entscheidungskriterien, nach denen die »äußeren« Einflüsse selektiert, modifiziert und kombiniert werden. Diese relative Autonomie schafft dem Staat Spielraum, seinen Aktionen eine begrenzte politische Offenheit zu geben. Auch der immer wieder gegen Poulantzas erhobene Vorwurf des Funktionalismus trifft ins Leere. Denn Poulantzas betont, dass diese staatliche Integrationsleistung in einem offenen historischen Prozess immer wieder gegen konträre Tendenzen neu hergestellt werden muss, bei dem die Möglichkeit des Scheiterns j ederzeit existiert (vgl. Esser/Hirsch 1982 und Hirsch 1994). Wie freilich bestimmte Staaten diese j eweiligen Bestandserhaltungsleistungen j eweils konkret erbringen, dazu hat Poulantzas sehr wenig gesagt. Weshalb der von Skocpol und anderen erhobene Vorwurf sicherlich berechtigt ist, er habe das eigene materialistisch-institutionalistische Programm nicht empirisch getestet und es dabei auch versäumt, unterschiedliche Staatsstrategien zu identifizieren, die sich dann j e- weils nur empirisch feststellbaren unterschiedlichen materiellen Verdichtungen gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse verdankten (Palan u.a. 1996; Weiss 1998). Freilich haben seine »Schüler« aus der Regulationstheorie und der Varieties of capita- lism-Debatte das begriffen und inzwischen wichtige vergleichende Studien vorgelegt (Boyer/Drache 1996; Amable 2003). Ebenso ist die häufig gegenüber Poulantzas formulierte Kritik am Klassenreduktionismus und dem Ausblenden gesellschaftlicher Lagen und Konfliktfelder, die sich nicht aus dem Antagonismus von Lohnarbeit und Kapital ergeben, berechtigt (Jessop 1985; Marsh 1995, 1997; Sauer 2001). Eines aber können diese Einwände nicht bewirken: die materialistische Staatstheorie in der Tradition von Poulantzas als gesellschaftszentriert abzukanzeln.4 4. Staat und Gesellschaft bei Offe Auch das staatstheoretische Konzept von Claus Offe ist dem der Neo-Institutiona- listen um einiges voraus. Bezogen auf die simplifizierte Unterscheidung zwischen so genannten Staats- und Gesellschaftszentristen ist seine Position ebenfalls eindeutig eine des »weder noch«. Er konzeptualisiert das Verhältnis zwischen Staat und Wirtschaft als Interdependenz zweier strukturell und funktional getrennter sozialer Systeme. Gleichwohl sind sie über den kapitalistischen Vergesellschaftungsprozess eng miteinander verknüpft: als kapitalistische Wirtschaft, die sich im Rahmen der Logik kapitalistischer Akkumulationsdynamik und der darin eingeschriebenen Gewinnmaximierungsstrategien, ökonomischen Herrschaftsstrukturen und sozialen Interessengegensätzen und -kämpfen reproduziert; als kapitalistischer Staat, der in seiner konkreten Politik j eweils die Dauerhaftigkeit der kapitalistischen Akkumulation einschließlich ihrer sozialen Mechanismen zu gewährleisten hat, gegebenenfalls über permanentes Management ökonomischer, sozialer oder politischer Krisen.”翻译为中文
answer:基于这些异议,新兴的“增长产业”:新制度主义的国家研究转向了德国经典学者马克斯·韦伯和奥托·欣塞,并利用他们的分析来支持将国家概念化为具有独特中心性的“机构化集合或>行动结构领域”的理由(Jessop 1990, 278),并宣称自己拥有发展现代国家及其不同政治-制度配置的特定结构和功能的理论框架的能力。如此,就如温霍夫-赫里提尔在德国接受这场辩论所示,国家在其行为中并不是立即对其环境中的变化作出反应,而是展现出自有的重量和机构自律性,社会要求可能会因之而被排斥。机构的特性决定了国家处理哪些任务以及如何处理。开发国家任务时,也要考虑政治-制度特性。理解机构条件与社会影响因素、个体和集体的理性计算之间的相互作用也很重要。社会利益在塑造国家活动时发挥作用,但同时它们的聚合和表述被现有的机构形式、规则和现有的政策库所限制和指导。它们在机构安排提供的行动空间中或多或少地实现自我,有时候会超越这些空间,并有助于转化机构障碍。换句话说:“政策作为新的国家行为领域并不仅仅是社会力量和反力量的拉扯和推动的结果,相反,政治斗争围绕新的政策内容在一个给这些决策过程及其结果打上烙印的机构结构中进行”(同上,第77页)。 2. 物质主义理论既非以社会为中心也非以国家为中心 这种对物质主义国家理论的新制度主义攻击之所以令人惊讶,是因为Skocpol及其美国和德国的战友实际上找到了一个在70年代的资本主义批判国家理论中由尼科斯·普兰查斯和克劳斯·奥菲分别创建的讨论领域。普兰查斯提出将国家概念化为社会力量关系的物质凝聚,至今仍对物质主义国家理论产生重要影响。奥菲以系统理论批判的国家研究和他提出的将国家概念化为“按照自身利益行事”的方式,也为当前的国家理论讨论赢得了持久的贡献。尽管从物质主义理论的角度看,奥菲和普兰查斯之间存在重要差异不可忽视。但两者都不应被指责为以社会为中心而忽视了资本主义国家独立的机构逻辑(见Esser/Fach/Väth 1983, 10-21; Esser 1985, 216-235)。 社会力量关系构建了国家行动的空间,将其整合进全球资本主义的依赖和竞争关系系统中。另一方面:如果国家不能在经济和社会中相对自主地干预,那它就只不过是对立利益冲突的政治地点。社会冲突潜力不会被国内化,而是通过国家权力工具进一步加剧。 因此,国家被视为拥有自身规律的舞台,由复杂而笨重的国家秩序、程序、规章、权限、控制、等级、传统体系所决定。这个机构框架与社会保持距离。形成“内部”决策标准,根据这些标准选择、修改和组合“外部”影响。这种相对自主性为国家提供了行动空间,赋予其政策一定的政治开放性。 对普兰查斯提出的功能主义指责也没有根据。因为普兰查斯强调,这种国家的整合作用在一个开放的历史过程中需要不断地重新对抗相反趋势来建立,失败的可能性始终存在(见Esser/Hirsch 1982 和 Hirsch 1994)。 然而,普兰查斯对特定国家如何具体提供这些维系性能力几乎没有发言。因此,Skocpol和其他人提出的批评肯定是合理的,他没有实证测试自己的物质主义-制度主义项目,也没有辨别出不同的国家策略,这些策略只能从社会力量关系的不同物质凝聚中经验地确定(Palan等人1996; Weiss 1998)。然而,他的“学生”们从调节论和资本主义多样性辩论中了解到这一点,并已经提出了重要的比较研究(Boyer/Drache 1996; Amable 2003)。同样,经常针对普兰查斯提出的关于阶级简化和忽视不源于劳动与资本对立的社会情况和冲突领域的批评也是合理的(Jessop 1985; Marsh 1995, 1997; Sauer 2001)。但这些反对意见并不能将普兰查斯传统下的物质主义国家理论贬低为以社会为中心。 4. 奥菲关于国家与社会 克劳斯·奥菲的国家理论概念也超越了新制度主义者。在所谓的国家中心主义者和社会中心主义者之间的简化对比中,他的立场同样明确地是“既非此也非彼”。他将国家与经济之间的关系概念化为两个结构和功能上独立的社会系统之间的相互依赖。尽管如此,它们通过资本主义社会化过程紧密相连:作为资本主义经济,它在资本主义积累动态逻辑的框架内进行复制,这其中包括了内在的利润最大化战略、经济统治结构以及社会利益对立和斗争;作为资本主义国家,其具体政策必须确保资本主义积累的持续性,包括其社会机制,必要时通过持续管理经济、社会或政治危机。
question:请将“Offes Theorie unterscheidet sich von der materialistischen Staatstheorie darin, dass er dieser polit-ökonomischen Reduktionismus vorwirft. Denn j eder Versuch, den Inhalt der Staatstätigkeit im Kapitalismus auf ökonomische Konstellationen und gesellschaftliche Interessen und deren Auseinandersetzungen und Kräfteverhältnisse zurückzufuhren, verkenne den Tatbestand, dass »ökonomische Faktoren und gesell- s chaftliche Interessen sich immer nur in dem Maße durchsetzen können, in dem ihnen durch den Staat bereitgestellte und sanktionierte Organisationsmittel zur Verfügung stehen« (Offe 1975, 9f.). Die relative Autonomie des Staates im Kapitalismus bestehe gerade darin, dass er dafür sorge, »daß das Material der gesellschaftlichen Interessen und Konstellationen mit Wirklichkeit ausgestattet wird« (ebd., 11), und zwar durch die Produktion rechtlicher und politischer Organisationsmittel. Ohne diese staatlich sanktionieren Organisationsmittel, an anderer Stelle auch »Gleisanlagen des gesellschaftlichen Verkehrs« genannt (ebd., 10) »deren fundamentale das Rechtssystem und das Geldwesen sind« (12), könnte kapitalistische Produktion und Verteilung bzw. Umverteilung gar nicht stattfinden. Sie sind also notwendig, »aber sie sind zugleich bloße Formen; das bedeutet, daß sie ihrer Struktur nach nicht bestimmt und geeignet sind, inhaltliche Zwecke oder Zustände herbeizuführen. Der bürgerliche Staat erzeugt und erhält zwar >Verkehrsformen<, eben ein System von Organisationsmitteln, aber er tut dies im allgemeinen, ohne Bezug auf bestimmte Zwecke, Interessen oder Zustände, d.h. in strikter >Zweckabstraktion<. Auf dieser Zweckabstraktion beruht seine >relative Autonomie<: Durch den rein formalen Charakter staatlicher Organisationsmittel wird j ede direkte Parteinahme der Staatsgewalt für konkrete gesellschaftliche Interessen abgewehrt; der Staat ist den Zwecken gegenüber >neutral<, jedenfalls in dem Maße, wie er sich auf die Erzeugung und die Erhaltung von >Verkehrsformen< beschränkt« (ebd.). Eine solcherart zweckabstrakte und gegenüber konkreten gesellschaftlichen Interessen neutrale Tätigkeit des Staates »entspringt ausschließlich dem Interesse der Staatsmacht an ihrer widerspruchsfreien und lückenlosen Selbsterhaltung und Selbstbehauptung« (ebd., 17). Motiv staatlichen Handelns ist also ein »Interesse des Staates an sich selbst« (ebd., 13), d. h. ein Interesse an der Einheit und Vereinbarkeit eines Regelsystems von Organisationsformen und -mittein des gesellschaftlichen Lebens als solchem. In Bewegung gesetzt wird dieses von j eder inhaltlichen Bestimmung entleerte Interesse des Staates an sich selbst, wenn Folgeprobleme des anarchischen Vergesellschaftungsprozesses die Integrität der Staatsgewalt und die Konsistenz des Systems staatlicher Organisationsmittel bedrohen. Denn Art, Zeitpunkt und Umfang seiner durch das >Selbsterhaltungsinte- resse< motivierten rechtlichen und politischen Maßnahmen wählt der Staat im Politikverlauf nicht selbst, »sondern die Anlässe der Reorganisation [...] werden ihm durch das höchst ungleich verteilte Desorganisationspotential von Klassen und Gruppen aufgezwungen« (ebd., 17). Auch mit dem staatstheoretischen Konzept von Offe wird also die Bedeutung interner politischer Systemstrukturen ebenso erfasst wie die ihrer relativen Eigendynamik. Und diese werden mit den gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen vermittelt. Auch dieser Ansatz ist weder staats- noch gesellschaftszentriert - er ist beides zusammen. Auch verwahrt er sich gegen interessenreduktionistische Ansätze. Mit der materialistischen Staatstheorie einverstanden ist er auch bezüglich der Einsicht, dass ein zentrales Element bürgerlicher Vergesellschaftung ein politischer Herrschaftsapparat ist, der eine von allen Klassen und sozialen Gruppen formell ge-trennte Existenz besitzt. Allerdings unterscheidet er sich von der materialistischen Theorie darin, dass aus deren Sicht das Interesse des Staates an sich selbst in den Gesellschaftsstrukturen des Kapitalismus sozial verortet ist. Auch lässt sich dort die konkrete Funktionsweise politischer Herrschaft nicht allein aus der am Bestandsinteresse der Staatsbürokratie orientierten Gruppe der Staatsagenten und ihrer Wahrnehmung der gesellschaftlichen Desorganisationspotentiale bestimmen. Sondern diese muss sich j eweils in den gesellschaftlichen Kämpfen der gesellschaftlichen Gruppen materialisieren. Aus materialistischer Sicht vernachlässigt Offe also den Tatbestand, dass gleichzeitig zahlreiche einander widersprechende obj ektive Problemlagen in der Gesellschaft entstehen und dass staatlicherseits irgendeine Auswahl oder Gewichtung zwischen diesen getroffen werden muss. Darüber hinaus vernachlässigt er, dass deren Definition und strategische Bearbeitung im Spannungsfeld konfligierender gesellschaftlicher Interessen und unterschiedlicher politischer Organisationspotentiale von Klassen, Klassenfraktionen und verschiedenen anderen sozialen Gruppen vonstatten geht. Vom jeweiligen gesellschaftlichen Kräfteverhältnis und den Beziehungen der einzelnen kämpfenden Gruppen zum Staatsapparat und ihrer Repräsentanz im Staatsapparat in bestimmten Politikbereichen hängt es dann ab, wie das Interesse des Staates an sich selbst inhaltlich bestimmt wird. Politikthematisierung und -bearbeitung müssen mithin aus der Perspektive der materialistischen Theorie als zweistufiger Prozess gefasst werden: Desorganisations- und Organisationspotentiale der Gesellschaft sind eng miteinander vermittelt. Mit anderen Worten: Staat und Gesellschaft kommunizieren nicht nur über Desorganisationssondern auch über Organisationspotentiale miteinander und das Interesse des Staates ist nicht zweckabstrakt oder neutral definiert (Esser 1985, 223). Bei dieser Sachlage ließen sich Anleihen beim kritischen Neopluralismus durchaus produktiv einfügen. Doch unabhängig davon, wie man sich in diesem Streit, der ja nur auf der Basis empirischer Einzelstudien fruchtbar ausgetragen werden kann, entscheiden mag. Beide hier vorgestellten Ansätze sind der Bringing State Back In-Debatte weit voraus und lösen das Problem der Vermittlung zwischen Staat und Gesellschaft auf überzeugendere Weise als jene. Fazit Am Beispiel zweier Stränge der angelsächsischen politikwissenschaftlichen Debatte, dem Neopluralismus und dem Neo-Institutionalismus, konnte gezeigt werden, dass eine ernsthafte, wenn auch kontroverse Diskussion zwischen politikwissenschaftlichem Mainstrcam und materialistischer Staatstheorie durchaus fruchtbar und anregend für alle sein könnte. Nicht eingegangen werden konnte aus Platzgründen auf die ebenfalls dort geführte Diskussion, ob und inwieweit es möglich und sinnvoll sein könnte, eine Konvergenz der verschiedenen staatstheoretischen Ansätze anzustreben (Alford/Friedland 1985, Dunleavy/O'Leary 1987; Marsh 1995). Freilich müsste der deutsche Mainstream, um überhaupt in eine solche Auseinandersetzung eintreten zu können, bereit sein, seine vor allem wissenschaftspolitischen Vorbehalte gegenüber materialistischer Theorie aufzugeben und sich dem internationalen For-schungsstand auf diesem Gebiet öffnen, mit anderen Worten seine Hausaufgaben machen. Aber auch die deutsche materialistische Theoriedebatte könnte sich mit dem internationalen staatstheoretischen Forschungsstand intensiver auseinandersetzen. Die Frage, ob aus einer gestörten wieder eine funktionierende Beziehung werden kann, muss derzeit allerdings offen bleiben. ”翻译为中文
answer:奥菲的理论与物质主义国家理论的区别在于,他指责后者是政治经济学的还原主义。因为,试图将资本主义中的国家活动内容归因于经济状况、社会利益及其冲突和力量关系,会忽视这样一个事实:“经济因素和社会利益只有在通过国家提供和制裁的组织手段可用的情况下,才能实现自己的目标”(Offe 1975, 9f)。资本主义中国家的相对自主性正是在于,国家通过生产法律和政治组织手段,“为社会利益和状况赋予现实性”(同上,11),而没有这些国家制裁的组织手段,也就是所谓的“社会交往的轨道”(同上,10)——“其基础是法律体系和货币体系”(12),资本主义的生产和(再)分配就无法实现。它们是必需的,但同时也仅仅是形式;这意味着,它们在结构上并不是为了实现具体目的或状态。资产阶级国家虽然创造和维护“交往形式”,即一套组织手段体系,但这通常是在不针对特定目的、利益或状态的情况下进行的,即以严格的“目的抽象”为基础。这种目的抽象是其“相对自主性”的基础:通过国家组织手段的纯形式特征,阻挡了国家权力对具体社会利益的直接偏袒;在它局限于产生和维持“交往形式”的范围内,国家对目的保持“中立”,至少是在它局限于这一领域的程度上(同上)。 这样一种目的抽象且对具体社会利益保持中立的国家活动“完全源自国家权力对其无矛盾和无间断的自我保存和自我维护的兴趣”(同上,17)。因此,国家行动的动机是“国家对自身的兴趣”(同上,13),即对其规则体系的一致性和社会生活组织形式和手段的兼容性的兴趣。国家对自身的这种脱离具体内容的兴趣被触发,是当无政府的社会化过程产生的后果威胁到国家权力的完整性和国家组织手段体系的一致性时。因为,国家在政策过程中并非自行选择其法律和政治措施的性质、时机和范围,而是“重组的契机......被阶级和群体极不平衡的解组潜力强加给它”(同上,17)。 因此,奥菲的国家理论概念同样捕捉到了内部政治系统结构的重要性及其相对自我动力学,并将这些与社会结构和过程相协调。这一方法既非以国家为中心也非以社会为中心——它两者兼顾。它还反对利益还原主义方法。与物质主义国家理论一致的是,他同样认识到,资产阶级社会化的一个核心要素是存在一个与所有阶级和社会群体形式上分离的政治统治机构。然而,他与物质主义理论的区别在于,从后者的视角看,国家自身的兴趣在资本主义的社会结构中是社会定位的。而且,在那里,政治统治的具体运作方式不能仅从以国家官僚体系的存续利益为导向的国家代理人群体及其对社会解组潜力的感知出发来决定。而必须在社会群体的社会斗争中具体化。从物质主义视角看,奥菲忽视了事实,社会中同时产生多个相互矛盾的客观问题情境,国家方面必须在这些问题情境之间做出某种选择或权衡。他还忽视了,这些定义和战略处理发生在冲突的社会利益和不同政治组织潜力的阶级、阶级派别和各种其他社会群体的紧张场域中。政策主题化和处理由此取决于特定的社会力量关系以及各个战斗群体与国家机构及其在特定政策领域内的代表性的关系。如何界定国家对自身兴趣的内容,取决于这种情况。因此,从物质主义理论的角度看,政策主题化和处理必须被视为一个两步骤的过程:社会的解组和组织潜力紧密相连。换句话说:国家和社会不仅通过解组潜力而且还通过组织潜力相互沟通,国家的兴趣并不是以目的抽象或中立来定义的(Esser 1985, 223)。在这种情况下,借鉴批判性新多元主义可能是有益的。 但无论如何,在这种争议中作出决定——而这种决定只能基于实证案例研究才具有成效——无论如何,这里介绍的两种方法都远远超出了“把国家带回来”辩论,并以更令人信服的方式解决了国家与社会之间的调和问题。 结论 通过分析英美政治科学辩论中的两个方向,新多元主义和新制度主义,可以看到,政治科学主流与物质主义国家理论之间的认真且有争议的讨论对所有人都可能是富有成果和启发性的。由于篇幅限制,未能涉及到关于是否有可能且有意义寻求不同国家理论方法间的融合(Alford/Friedland 1985, Dunleavy/O'Leary 1987; Marsh 1995)的讨论。当然,要进入这种争论,德国主流必须愿意放弃其对物质主义理论的主要科学政策上的保留,并向该领域的国际研究现状开放,换句话说,做好自己的功课。但德国物质主义理论讨论也可以更加深入地与国际国家理论研究现状进行交流。至于这是否可能从一个受损的关系变为一个功能性的关系,目前仍然是一个未解之谜。
question:请将“Der Begriff Staat gehört sicher zu den in der Alltagssprache am meisten gebrauchten und es scheint auf den ersten Blick selbstverständlich zu sein, was darunter zu verstehen ist. Bei genauerem Hinsehen werden aber recht unterschiedliche Vorstellungen damit verbunden. Bisweilen trifft man die Ansicht an, wonach der Staat eine Verkörperung des Gemeinwohls oder gar eine Einrichtung des sich selbst organisierenden Volkes sei, etwa ausgedrückt in dem Satz »der Staat sind wir«. Angesichts der alltäglichen Erfahrungen ist dies allerdings nicht überzeugend. Wie kann von Gemeinwohl die Rede sein, wenn sich im Staat häufig mächtige Einzelinteressen durchsetzen? Warum handelt die Regierung des Öfteren nicht im Interesse der Mehrheit? Und wer kann schon das Gefühl haben, konkret am Aufbau und an der Tätigkeit des Staates beteiligt zu sein? Wenn ein Gemeinwesen einigermaßen demokratisch verfasst ist, bedeutet es schon viel, wenn man gelegentlich seine Stimme abgeben und damit wenigstens einen - wenn auch sehr kleinen - Einfluss auf Ämterbesetzungen und politische Entscheidungen haben kann. »Die Staatsgewalt geht vom Volke aus - aber wo geht sie hin?« lautet eine bekannte, auf den entsprechenden Artikel des Grundgesetzes gemünzte Scherzfrage. Wenn es also unklar ist, wie der Charakter des Staates einzuschätzen ist, so scheint es auf der anderen Seite zunächst einmal selbstverständlich zu sein, was damit gemeint ist. Die Polizei, die Armee, die Finanzämter gehören natürlich dazu, Parlamente und Ministerien auch. Wie aber ist es mit Universitäten, von denen es auch private gibt und die, sofern staatlich organisiert, mit einer gewissen Autonomie ausgestattet sind? Oder Kirchen, die man hierzulande zwar in der Regel nicht zum Staat zählt, von denen aber einige den Charakter öffentlich-rechtlicher Körperschaften haben und - mit Hilfe der Finanzämter - sogar Steuern eintreiben? Sind Parteien Staatsapparate oder gesellschaftliche Organisationen? Bei genauerem Hinsehen zerfließt der Begriff »Staat« also auch in organisatorischer Hinsicht recht stark. Hinzu kommt, dass nicht ganz klar ist, welche der in der Geschichte vorkommenden Herrschaftsformen überhaupt als »Staat« bezeichnet werden können. Gibt es einen mittelalterlichen oder antiken Staat, oder kann man als Staat nur die Form politischer Herrschaft bezeichnen, die sich seit dem 16. Jahrhundert zunächst in Westeuropa herausgebildet hat und die man üblicherweise als »modernen Staat« bezeichnet? In einem Lexikon ist zu lesen, dass der Staat »die spezifische politische Organisationsform der europäischen Nationen der Neuzeit (ist), die sich in den Fürstenstaaten des Absolutismus gegen die mittelalterlichen politischen Organisationsformen durchsetzt und heute von den neuen Organisations-formen der entwickelten Industriegesellschaft wieder verdrängt wird« (Matz 1974, 1404). Demnach kann man also nicht von einem antiken oder mittelalterlichen Staat sprechen. Aber wieso eigentlich? Herrschaft und Herrschaftsorganisationen gab es da auch. Und was deutet darauf hin, dass der Staat gegenwärtig im Verschwinden begriffen ist? Was tritt an seine Stelle? Und vor allem: Weshalb kommt es zu all den Veränderungen, die den Staat sowohl räumlich als auch zeitlich zu einer besonderen historischen Gestalt machen? Dementsprechend haben auch die Sozialwissenschaften und insbesondere die Politikwissenschaft einige Probleme mit der genauen Bestimmung dessen, was der Begriff Staat beinhaltet. In einem einschlägigen politologischen Lexikon ist zu lesen, dass darunter »die Gesamtheit der öffentlichen Institutionen« zu verstehen sei, »die das Zusammenleben der Menschen in einem Gemeinwesen gewährleistet bzw. gewährleisten soll«. Im übrigen sei der Staat durch drei Elemente definiert: »Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt« (Nohlen/Schultze 2002, 893). Dies ist offensichtlich eine recht formale Definition. Sie ist der Rechtswissenschaft entnommen und lässt einiges offen. Gehören nun z.B. Rundfunkanstalten oder öffentliche Bibliotheken dazu, und was ist der Unterschied zwischen privaten und öffentlichen Theatern oder Schulen? Immerhin tragen diese ja auch zum Zusammenleben der Menschen bei. Und tun das nicht auch Vereine und Verbände? Ist ein Staat auch dann ein Staat, wenn seine Gewalt nach innen oder außen weitgehend beschränkt ist? Was ist eigentlich unter Staatsvolk zu verstehen? Alle, die in einem bestimmten Gebiet leben? Oder befinden sich rechtlich nicht Staatsangehörige außerhalb des Staates? Tatsächlich besteht in den Sozialwissenschaften keinerlei Übereinstim-mung darüber, was unter Staat zu verstehen sei (Bartelson 2001, 2ff.). In Bezug auf die Politikwissenschaft, zu deren zentralen Gegenständen er gehört, mutet das zunächst einmal merkwürdig an. Der Grund dafür ist, dass »Staat« zu den Begriffen gehört, die sich nicht von selbst erschließen, sondern nur im Rahmen weitergehender gesellschaftstheoretischer Überlegungen genauer bestimmt werden können. Weil sich in ihm »ein ganzer Prozess semiotisch zusammenfasst«, lässt er sich nicht mit ein paar Worten definieren, wie Adorno, Nietzsche zitierend, zu dem ähnlich gelagerten Begriff »Gesellschaft« festgestellt hat (Adorno 1966, 636). Und da es sehr verschiedene Ansätze zur Erklärung von Gesellschaft gibt, existieren auch äußerst unterschiedliche Theorien über den Staat, seine Bedeutung, seine Entstehung und seine Funktionsweise. Diese Schwierigkeiten haben in der Politikwissenschaft bisweilen Anlass dazu gegeben, auf den Begriff Staat überhaupt zu verzichten. Dies geschah insbesondere im Rahmen pluralismustheoretischer und hand-lungstheoretisch-behavioristischer Theorieansätze, wie sie um die Mitte des 20. Jahrhunderts im Schwange waren (Bartelson 2001, 77ff.; Esser 1999). Politik wird hier als Interaktion, Konflikt und Zusammenspiel unter-schiedlicher (kollektiver) Akteure aufgefasst und der Staat erscheint keiner besonderen theoretischen Betrachtung wert. Er gilt als nichts anderes als das organisatorische Feld, auf dem Politik formuliert und durchgesetzt wird. Statt vom Staat wird in der Politikwissenschaft daher häufig vom »politischen System« gesprochen (Nohlen 1998, 733). Damit ist zunächst einmal nichts anderes als gemeint als die oben genannte »Gesamtheit der öffentlichen Institutionen« und ihr Zusammenspiel. Wenn vom »politischen System« die Rede ist, geschieht das in der Regel in einer recht lockeren und theoretisch nur vage bestimmten Form. Eine präzisere Aussage liefert die Systemtheorie (Luhmann 1987, 1988; Willke 1983, 1992, 1994). Nach ihr differenzieren sich die Gesellschaften im Zuge ihrer Entwicklung in eine Reihe von Subsystemen aus, die eigene kommunikative Codes entwickeln und sich damit gegenüber ihrer »Umwelt« als autonom und selbstreferenziell, d.h. in sich geschlossen und auf sich bezogen verhalten. Im Falle des politischen Systems ist dieser Code »Macht«, die befähigt, politische Entscheidungen zu treffen. Im ökonomischen System ist es »Geld«, im Wissenschaftssystem »Wahrheit«. Damit verabschiedet man sich von der Vorstellung einer hierarchisch gegliederten Gesellschaft, die über ein steuerndes Zentrum verfügt. Die Gesellschaft besteht aus »polyzentrischen und polykontextualen Netzwerken von Sozialsystemen« (Willke 1994). Diese Subsysteme funktionieren nach einer jeweils eigenen Logik und können nur begrenzt aufeinander einwirken. Das politische System ist dadurch charakterisiert, dass in ihm »(1) die gesamtgesellschaftlich verbindlichen Entscheidungen gefällt werden, das (2) als öffentliche Verwaltung die Entscheidungen implementiert und administriert und (3) als Rechtssystem die Konflikte reguliert, die aus den getroffenen Entscheidungen folgen« (Nohlen/Schult- ze 2002, 893).”翻译为中文
answer:“国家”这个概念无疑是日常语言中使用最频繁的之一,在第一眼看来,似乎很明显知道它指的是什么。但仔细观察会发现与之相关的观念相当不同。有时会遇到这样的观点,即国家是公共利益的体现,甚至是自我组织的人民的机构,比如通过“国家即是我们”这句话表达出来。鉴于日常经验,这并不令人信服。当国家经常推进强大的个人利益时,怎么能谈论公共利益呢?为什么政府往往不代表大多数人的利益行动?谁能感到自己真正参与到国家的建设和活动中呢?如果一个政体相对民主,偶尔投下自己的一票,从而至少拥有一点——虽然非常小——对职位任命和政治决策的影响,这就已经意味着很多了。“国家权力源于人民——但它又去向何方?”这是针对基本法相应条款的一个著名的玩笑性质问题。因此,如果国家的性质不清楚,另一方面,似乎又很明显知道它是什么。警察、军队、税务局当然是其中的一部分,议会和部委也是。但大学怎么样呢,其中也有私立的,并且在国家统一管理下,它们被赋予了一定的自主权?或者宗教机构,它们在这里通常不被算作国家的一部分,但有些宗教机构具有公法人的性质,并且——借助税务局——甚至征税?政党是国家机构还是社会组织?仔细看来,“国家”这个概念在组织层面上也相当模糊。此外,不太清楚历史上出现的哪些统治形式可以被称为“国家”。是否存在中世纪或古代的国家,或者只能将自16世纪起首先在西欧形成的政治统治形式称为“国家”,通常被称为“现代国家”?在一本词典中可以读到,国家是“欧洲国家的新时代特定政治组织形式,它在绝对主义的诸侯国中克服了中世纪的政治组织形式,并且今天又被发达工业社会的新组织形式所取代”(Matz 1974, 1404)。因此,似乎不能谈论古代或中世纪的国家。但为什么?那时候也有统治和统治组织。有什么迹象表明国家目前正在消亡中?将取而代之的是什么?最重要的是:是什么导致了所有这些变化,使得国家在空间和时间上成为一种特殊的历史形态? 因此,社会科学,特别是政治科学在准确确定“国家”这个概念涵盖的内容方面也有一些问题。在一本权威的政治学词典中,可以读到,国家被理解为“确保人们在一个社区中共同生活的公共机构的总和”,“应当或应当确保”。此外,国家通过三个要素定义:“国家领土,国民和国家权力”(Nohlen/Schultze 2002, 893)。这显然是一个相当形式化的定义。它来源于法学,留下了一些不确定性。比如,广播电台或公共图书馆是否属于此列,私人和公共剧院或学校之间有什么区别?它们也为人们的共同生活做出了贡献。社会团体和协会呢?当一个国家的权力在内部或外部被大大限制时,它还是国家吗?“国民”究竟是什么意思?住在特定地区的所有人?或者非法定国籍者在法律上不属于国家? 事实上,社会科学界对于“国家”究竟是什么并没有达成一致(Bartelson 2001, 2ff)。考虑到国家是政治科学的核心研究对象之一,这种情况看起来有些奇怪。这是因为“国家”是那些不能自行解释的概念之一,只能在更广泛的社会理论考虑的框架内得到更准确的定义。因为它“在符号学中总结了整个过程”,正如阿多诺引用尼采对类似概念“社会”的表述时指出的,它不能用几句话来定义(阿多诺 1966, 636)。由于存在解释社会的非常不同的方法,因此也存在关于国家、其意义、形成和功能的极为不同的理论。 这些困难有时导致政治科学界完全放弃使用“国家”这个概念。这特别是在20世纪中叶盛行的多元论理论和行为-理论方法框架下发生的(Bartelson 2001, 77ff.; Esser 1999)。 这里的政治被理解为不同(集体)行动者之间的互动、冲突和协作,而国家似乎不值得特别的理论考虑。它被视为政治制定和执行的组织领域。因此,政治科学中常用“政治系统”而不是“国家”来表述(Nohlen 1998, 733)。这基本上意味着上述的“公共机构的总和”及其相互作用。 当提到“政治系统”时,这通常是以一种相当宽松和理论上只有模糊定义的方式进行的。系统理论提供了更精确的描述(Luhmann 1987, 1988; Willke 1983, 1992, 1994)。根据它,社会随着发展分化为一系列拥有自己的交流代码的子系统,这些系统对于它们的“环境”表现出自主性和自引用性,即封闭性和自关联性。在政治系统的情况下,这种代码是“权力”,使其有能力做出政治决策。在经济系统中,这是“货币”,在科学系统中是“真理”。这种观点摒弃了社会具有一个指导中心的分层结构的想法。社会由“多中心和多文本的社会系统网络”组成(Willke 1994)。这些子系统根据各自的逻辑运作,只能有限地相互影响。政治系统的特点在于,它是“(1) 做出全社会具有约束力的决策的地方,(2) 作为公共管理部门执行和管理决策,(3) 作为法律系统调解由于所做决策而产生的冲突”(Nohlen/Schultze 2002, 893)。
question:请将“Gegenüber etwas einfachen Pluralismus-, handlungs- und organisati-onstheoretischen Gesellschaft^- und Staatsvorstellungen hat die System-theorie wichtige Fortschritte gebracht. Dazu gehört, dass Politik nicht einfach eine Angelegenheit des bewussten Handelns gesellschaftlicher Akteure ist, sondern von Strukturen bestimmt wird, die sich objektiv, d.h. hinter dem Rücken der Menschen herausbilden. Sie bricht auch mit naiven Annahmen über die politische Steuerungsfähigkeit der Gesellschaft. »Aufgrund ihrer Selbstreferenzialität« - d.h. dass Systeme sich nur gemäß ihrer spezifischen Codes stabilisieren und ihre Umwelt wahrnehmen können - »beziehen sich komplexe Sozialsysteme in erster Linie auf sich selbst, reagieren auf ihre eigenen Zustände und nehmen ihre Umwelt nur sehr selektiv, nach Maßgabe ihrer eigenen Relevanzen wahr.« (Willke 1994, 72) Das bedeutet aber zugleich auch, dass sie nicht unmittelbar beeinflussend oder steuernd in andere Systeme eingreifen können. Der Operationsmodus selbstreferenzieller Systeme »entzieht sie einer zugriffssicheren, linearen Außensteuerung« (Willke 1992,190). Das bedeutet z.B. dass die Vorstellung einer politischen Steuerbarkeit der Wirtschaft nicht haltbar ist, ebenso wenig wie Politik nach dem gleichen Modus wie Wirtschaft funktionieren kann. Das hat nicht zuletzt erhebliche demokratietheoretische Konsequenzen. Folgt man den systemtheoretischen Annahmen, dann ist Demokratie in einem emphatischeren Sinne als umfassende Selbstbestimmung der Menschen - zumindest in hochentwickelten und differenzierten Gesellschaften - nicht möglich. Sie ist nicht mehr als ein Funktionsbestandteil des politischen Systems - nämlich ein Mechanismus zur Erzeugung legitimer Macht -, gegenüber dem sich die Prozesse in anderen Subsystemen relativ unabhängig verhalten. Wie noch zu zeigen sein wird, operiert die Systemtheorie mit Konzepten, die eine gewisse Ähnlichkeit mit denen der materialistischen Staatstheorie haben. Dies gilt nicht zuletzt für deren Begriff der »Besonderung« beziehungsweise der »relativen Autonomie« des Staates in der materialistischen Theorie. Eine Gemeinsamkeit besteht auch in der Annahme, dass aus der Struktur und der Entwicklung der Gesellschaft heraus erklärt werden muss, was unter »Staat« zu verstehen ist. Allerdings ist »Staat« auch für die Systemtheorie kein zentraler Begriff. Er wird als eine »Selbstbeschreibung des politischen Systems« aufgefasst, also als eine symbolische Konstruktion, mit der dieses seine Identität und Abgrenzung gegenüber anderen Systemen begründet, politische Entscheidungen handelnden Akteuren zuschreibt und sich selbst als ein gesellschaftlich Allgemeines legitimiert (Luhmann 1984; Willke 1994, 213). Auch wenn die Systemtheorie gegenüber anderen staatstheoretischen Ansätzen einige Vorzüge aufweist, hat sie dennoch mit einer Reihe von Schwierigkeiten zu tun. Wie steht es mit der Macht großer Unternehmen, Entscheidungen zu fällen und durchzusetzen, die alle betreffen? Beinhalten etwa zwischen Gewerkschaften und Unternehmerverbänden geschlossene Tarifverträge oder die Investitionsplanungen großer Konzerne keine gesamtgesellschaftlich verbindlichen Entscheidungen? Resultieren gesellschaftliche Konflikte wirklich nur aus den im politischen System getroffenen Entscheidungen? Problematischer ist noch, dass dadurch, dass das politische System als Funktionsmoment innerhalb eines komplex ausdifferenzierten Systemzusammenhangs begriffen wird, gesellschaftliche Herrschaft oder gar Ausbeutung eigentlich nicht mehr vorkommt. Gesellschaft wird als eine Art sich selbst stabilisierender Regelkreislauf begriffen (Esser 1998, 303). Es ist interessant, dass alle Versuche, den Begriff Staat aus dem politik-wissenschaftlichen Vokabular zu eliminieren, letztendlich gescheitert sind. So folgte als Reaktion auf die pluralismus- und systemtheoretische Beseitigung des Staatsbegriffs in den 1980er Jahren eine theoretische Gegenbewegung, die sich damit beschäftigte, den Staat wieder in die Theorie der Politik einzuführen, »to bring the state back in«, wie der Titel eines einschlägigen Artikels lautete (Skocpol 1985). Dies war nicht zuletzt eine Reaktion der etablierten Politikwissenschaft auf die Herausforderungen der materialistischen Staatstheorie, die in den 1970er Jahren eine gewisse Bedeutung in der theoretischen und politischen Debatte erhalten hatte (Bartelson 2001, 114ff.). Die Ursache für dieses wissenschaftliche Hin und Her liegt darin, dass sich im Staat ein grundlegend widersprüchliches gesellschaftliches Verhältnis manifestiert, das nicht einfach zu entschlüsseln ist. Der Versuch, dieses theoretisch auszublenden, muss daher notwendig an der Realität scheitern. Dem Staat kommt man nur auf die Spur, wenn die in den bestehenden Vergesellschaftungsverhältnissen liegenden Widersprüche zur Kenntnis genommen und theoretisch auf den Begriff gebracht werden. Eine gewisse Einigkeit besteht in der Wissenschaft immerhin darüber, dass der Staat, so wie wir ihn kennen, eine relativ neue Erscheinung ist. Welche geschichtlichen Vorgänge jedoch hinter seiner Herausbildung stehen, wird im Allgemeinen kaum thematisiert. Will man dazu Näheres erfahren, muss man schon zu den sozialwissenschaftlichen Klassikern greifen, etwa zu Max Weber, der festgestellt hat, dass die Entstehung des modernen Staates eng mit der Herausbildung des Kapitalismus zusammenhängt (Weber 1956, 1034ff.). Viel früher schon hatte Thomas Hobbes darauf verwiesen, dass eine sich strukturell im Kampf aller gegen alle befindliche Gesellschaft zu ihrem Selbsterhalt eine außerhalb ihrer liegende Gewaltinstanz benötigt. Das war gewissermaßen eine Vorahnung auf die für die bürgerlichen Markt- und Konkurrenzgesellschaft charakteristischen Verhältnisse (Hobbes 2002; Macpherson 1990). Auf diesen historischen Hintergrund wird zwar gelegentlich verwiesen, ohne dass allerdings tiefgreifendere theoretische Schlussfolgerungen daraus gezogen würden. Wenn die Systemtheorie die Herausbildung des politischen Systems als Folge einer zunehmenden Ausdifferenzierung der Gesellschaft im Zuge ihrer historischen Entwicklung bezeichnet, ist das sicherlich nicht falsch, erklärt aber nicht die konkreten gesellschaftlich-ökonomischen Bedingungen, die zu diesem Prozess geführt haben. Nicht zuletzt blendet die von ihr zugrunde gelegte lineare Evolutionsannahme historische Brüche systematisch aus. Wenn es sich bei der Ausdifferenzierung des politischen Systems um eine allgemeine Gesetzmäßigkeit handeln soll, dann gibt es Probleme damit, dass es in bestimmten Situationen durchaus zu einer gegenläufigen Entwicklung, einer Entdifferenzierung kommen kann und dabei z.B. die Trennungslinien zwischen »Staat« und »Ökonomie« unschärfer werden. Bei der Transformation der Staaten und des Staatensystems im Zuge der Globalisierung zeigen sich derartige Entwicklungen besonders deutlich. Wie das in den Sozialwissenschaften grundsätzlich der Fall ist, so wird auch die Theoriebildung über den Staat von historischen Situationen und Interessen bestimmt. Für Konservative ist er die Instanz, die eine in Egoismen und Konkurrenzkämpfe zerfallende Gesellschaft autoritär zusammenhalten muss. Liberale Theorien sehen in ihm die organisatorische Form, durch die hindurch sich in einer pluralistischen Gesellschaft im konflikthaften Prozess von Interessenauseinandersetzung und Konsensbildung zumindest potenziell das gesellschaftliche Allgemeinwohl herstellt. In etwas simpleren marxistischen Ansätzen gilt er als Instrument der kapitalistischen Klassenherrschaft. Um noch einmal auf Max Weber zurückzukommen: Nach seiner Auffassung ist das entscheidende Merkmal des modernen Staates nicht in dem zu finden, was er tut, noch darin, wie seine konkrete Organisationsform aussieht, sondern darin, dass er »innerhalb eines bestimmten Gebietes ... das Monopol legitimer physi-scher Gewaltsamkeit für sich (mit Erfolg) beansprucht« (Weber 1956, 1043). Daraus lässt sich schließen, dass es sich beim Staat um eine bestimmte Form der Institutionalisierung gesellschaftlicher Gewaltverhältnisse handelt. In den klassischen bürgerlichen politischen Theorien, angefangen bei Thomas Hobbes, war das ein selbstverständlicher theoretischer Ausgangspunkt und Grundlage der Staatstheorie. Ihr Ziel war eine vernunftgemäße Erklärung dieses Gewaltverhältnisses, z.B. mittels der Konstruktion eines »Gesellschaftsvertrags«, mit dem die Gesellschaftsmitglieder aus bestimmten Zweckmäßigkeitsgründen übereinkommen, die Gewalt an eine besondere Instanz zu übertragen. Die heutige Sozialwissenschaft glaubt in der Regel, ohne derartige Begründungen auskommen zu können. Sie nimmt den Staat als gegeben und beschäftigt sich damit, zu erklären, wie er funktioniert. Wenn jedoch gesellschaftliche Gewaltverhältnisse ausgeblendet werden, dann spricht man in der Tat besser nicht mehr vom »Staat«, sondern eben vom »politischen System«. Das Risiko dabei ist, dass nicht wirklich erklärt werden kann, warum dieses in der Regel nicht so funktioniert, wie es eigentlich sollte, und warum es z.B. mit der Verwirklichung demokratischer Verhältnisse Schwierigkeiten hat.”翻译为中文
answer:面对一些简单的多元主义、行动主义和组织理论的社会和国家观念,系统理论带来了重要的进步。这包括政治不仅仅是社会行为者有意识行为的事情,而是由客观形成的、即在人们背后形成的结构所决定。它还打破了关于社会政治操控能力的天真假设。“由于它们的自引用性” ——即系统只能根据它们特定的代码来稳定自己并感知它们的环境—— “复杂的社会系统主要是指向自己,对自己的状态作出反应,根据自己的相关性非常选择性地感知环境。”(Willke 1994,72)这同样意味着,它们不能直接干预或控制其他系统。自引用性系统的操作模式“使它们避免了可靠的、线性的外部控制”(Willke 1992,190)。例如,这意味着政治对经济的可控性的想法是站不住脚的,政治也不能像经济那样运作。这不仅仅有重大的民主理论后果。如果遵循系统理论的假设,那么民主在更强烈的意义上作为人们的全面自我决定——至少在高度发达的、分化的社会中——是不可能的。它只不过是政治系统的一个功能组成部分——即产生合法权力的机制——与此同时,其他子系统的过程相对独立。 正如还将展示的,系统理论操作的概念与物质主义国家理论的概念有一定相似性。这不仅仅适用于它们对国家在物质主义理论中的“特殊化”或“相对自主性”的概念。它们的一个共同点也在于假设必须从社会的结构和发展中解释什么是“国家”。然而,“国家”对于系统理论来说也不是一个核心概念。它被视为政治系统的“自我描述”,即作为该系统用来建立其身份和与其他系统的区别的象征构造,将政治决策归因于行动主体,并将自己作为一个社会性的普遍性合法化(Luhmann 1984; Willke 1994, 213)。 尽管系统理论相较于其他国家理论方法具有一些优点,但它仍然面临一系列挑战。大公司决定和执行影响所有人的决策的能力如何呢?难道工会和雇主协会间达成的劳资协议或大型公司的投资计划不包含全社会性质的决策吗?社会冲突真的只是来自政治系统中做出的决策吗?更有问题的是,将政治系统视为复杂分化系统结构中的功能时刻会导致社会统治甚至剥削的概念实际上不再存在。社会被视为一种自我稳定的调节循环(Esser 1998, 303)。 所有试图从政治科学术语中消除“国家”概念的尝试最终都失败了。对20世纪中叶多元主义和系统理论的国家观念清除的反应,1980年代出现了一场理论逆流,试图将国家重新引入政治理论,如同一篇重要文章的标题“重新引进国家”(Skocpol 1985)所示。这在很大程度上是成熟的政治科学对1970年代获得一定理论和政治辩论重要性的物质主义国家理论挑战的反应(Bartelson 2001, 114ff.)。 这种科学来回摇摆的原因在于,国家体现了一个根本的社会矛盾关系,这个关系并不容易揭示。因此,试图在理论上忽视这一点必然会在现实中失败。只有当理解并在理论上定义了现有社会关系中的矛盾时,才能真正了解国家。 科学界在某种程度上一致认为,我们所知道的国家是一个相对较新的现象。然而,几乎很少讨论其形成背后的历史过程。如果想了解更多信息,必须翻阅社会科学经典作品,比如马克斯·韦伯指出,现代国家的形成与资本主义的发展紧密相关(韦伯 1956, 1034ff.)。更早之前,托马斯·霍布斯就指出,一个处于所有人对抗所有人状态的社会,为了自身的保存,需要一个位于其外的强力机构。这在某种程度上预见了资产阶级市场和竞争社会的特定关系(霍布斯 2002; 马克弗森 1990)。虽然偶尔会提到这一历史背景,但却没有从中得出深入的理论结论。如果系统理论将政治系统的形成称为社会在其历史发展过程中日益分化的结果,这当然是正确的,但并未解释导致此过程的具体社会经济条件。特别是,它所基于的线性进化假设系统性地忽略了历史断裂。如果政治系统的分化被视为一种普遍法则,那么在某些情况下确实发生反向发展、脱离分化的情况,并且例如“国家”与“经济”之间的界线变得模糊,就会出现问题。在全球化过程中对国家和国家体系的转型中,这种趋势尤为明显。 就像社会科学中通常一样,国家理论的形成也受到历史情境和利益的影响。对于保守派来说,国家是一种机构,必须以威权方式将一个分裂为自私和竞争斗争的社会团结在一起。自由主义理论将国家视为一种组织形态,通过它在利益冲突和共识形成的冲突过程中,至少有潜力在多元主义社会中建立社会的公共福利。在一些简化的马克思主义观点中,国家被视为资本主义阶级统治的工具。再次回到马克斯·韦伯的观点,按照他的看法,现代国家的决定性特征不在于它做什么,也不在于它的具体组织形式是什么,而在于它“在某一特定领土内……(成功地)为自己主张合法的物理暴力垄断”(韦伯 1956, 1043)。由此可以得出,国家是社会暴力关系制度化的一种特定形式。在古典的资产阶级政治理论中,从托马斯·霍布斯开始,这是理论出发点和国家理论的基础。它们的目标是合理解释这种暴力关系,例如通过构建一个“社会契约”,社会成员出于特定的实用原因同意将暴力转移给一个特殊的机构。今日的社会科学通常相信,没有这种解释就能够理解。它把国家视为理所当然的存在,并致力于解释它是如何运作的。然而,如果忽略了社会暴力关系,那么确实最好不要再谈论“国家”,而是谈论“政治系统”。这样做的风险在于,它无法真正解释为什么这个系统通常不能按照它应有的方式运作,为什么例如实现民主关系会遇到困难。